Deutsches Atomforum – Wacht auf!

Ganz Deutschland sieht mit Besorgnis die Entwicklung der mutmaßlich begonnenen Kernschmelze im japanischen AKW Fukushima I.

Greenpeace und andere Aktivisten nehmen seit gestern Mittag fast monopolartig Stellung! Mit knüppeldicken Hinweisen auf Chernobyl wird nicht gespart!

5 farbige Propagandakarten halte ich in der Hand – mir kürzlich unerbeten zugekommen vom Deutschen Atomforum e.V. Leuchtete mir sogar ein als professionelle Politik zur Information der Bürger über die Laufzeitdebatte um deutsche AKWs. Alles fokussiert auf Vertrauensbildung durch Slogans mit „informativen“ Kernsätzen wie: Für Dich mach´ ich die Nacht zum Tage; Du gehörst zu mir … Wollt Ihr Verlängerung? Ja! Weil wir auch in Zukunft bei Weltmeisterschaften vor dem heimischen Fernseher mitfiebern wollen. Über 17 Brücken musst Du gehen – ein Geschenk des Himmels unsere 17 AKWs. Und so weiter!

Und immer wieder die Einladung: Mach Dich schlau, schau vorbei: www.kernenergie.de

Jetzt, Samstag, 12. März 2011, 14.45 Uhr, nach hinreichend beunruhigenden Tartarenmeldungen von Greenpeace-Leuten u. ä. m. will ich mich aus “seriöser“ Quelle, wie so freundlich eingeladen, „schlau machen“. Mich sachkundig informieren lassen darüber, wie beruhigt Deutschland sich mit seinen AKWs fühlen kann, angesichts scheinbaren Versagens japanischer Sicherheitsredundanz als Folge des Erdbebens. Und was sieht der Bürger?

Verweise auf japanische Atombehörden, japanische AKW-Betreiber, deren Glaubwürdigkeit hier öffentlich angezweifelt wird. Ferner Hinweis auf die IAEA-Behörde im nahen Wien, auf die wir wohl auch verwiesen werden, sollte in Deutschland etwas passieren. Und dann wird, ohne Bezug zur bedrohlichen Aktualität der japanischen Erfahrung, die ganze vom Deutschen Atomforum zusammengestellte, seit Jahren abgestandene schriftliche Routine-Rabulistik geboten. Kurz: die überlieferte Weisheit, wie Kettenreaktionen und ähnlicher Horror etc. verhindert werden sollen. Das war´s; Mahlzeit auch und schönes Wochenende!

Meine Herren, in den Augen des Bürgers machen Sie den Eindruck von Totalversagern und – jedenfalls unabhängig von den AKW-Sicherheitssystemen – einer völlig redundanten Behörde. Die sich nach ihrem „fail-safe-Prinzip“ darauf ausruht, dass Sicherheit automatisch abläuft und der Bürger das auch in der gegenwärtigen Lage glaubt. Während Trittin mit dem Desaster schon Wahlkampf macht, untergraben Sie die Akzeptanz der AKWs und der deutschen Energiepolitik durch Tiefschlaf und Treibenlassen der Debatte. Das ist Vertrauensbildung – ein erstaunliches public relations – Desaster!

Härtere Formulierungen erlaubt mir mein Naturell nicht. Aber die Kübel, die Anti-AKW-Aktivisten über Sie ausgießen, können Sie auf ihrem eigenen Twitter-Unsinn nachlesen.