Nachbar Nordafrika.

Bei Frau Will herrschte Konsens. Der Nachbarschaftsraum südliches Mittelmeer braucht die Entwicklungspartnerschaft mit der Europäischen Union.

Zu lange wurde der darauf abzielende “Barcelona-Prozess“ vernachlässigt. Gerade durch Deutschland, das sich in den letzten 20 Jahren darauf konzentrierte, seine östliche Nachbarschaft zu stabilisieren und zu entwickeln. (Vgl. zum Problem Nordafrika Aussagen Werner Weidenfelds in: Transatlantischer Dialog …, o.a. Website, S. 58).

Unabhängig von dieser Debatte ist jetzt (!) die Forderung von Herrn Trittin zu unterstützen: Wenn Italien die Flüchtlinge nicht angemessen behandeln kann oder will, oder wenn Libyens Nachbarländer überfordert sind, dann macht doch sofort etwas ganz Einfaches. Zeigt eine deutliche Geste der Anständigkeit. Nehmt ein paar tausend Flüchtlinge auf. Statt Grundsatzdebatten darüber zu führen, dass Europa nicht die Probleme der Welt lösen könne.

Eine anständige Haltung von Herrn Trittin, die deshalb glaubwürdig ist, weil er diese Einstellung bereits als Minister in Niedersachsen gegenüber Flüchtlingen aus dem Kosovo durch rasches Handeln bewiesen hatte.

Deutschland muss nicht durch Engherzigkeit in einer Krise auffallen.