Philantropie.

Die Menschenliebe, die Philantropie, ist ein nobler Beweggrund menschlichen Handelns.

W. Somerset Maugham beschreibt in „Straight Flush“ zwei sehr reiche, sehr alte Herren, die sich auf einer Schiffsreise treffen. Ihr Reichtum verbindet, sie genießen ihre Gespräche bei Vichy-Mineralwasser. Denn sie wissen, „that money means merit“.

Mr. Rosenbaum erzählt in kleiner Runde, dass Pokern seine Leidenschaft war. Bis das Alter seinen Scharfblick so trübte, dass er eines Nachts den „Straight Flush“ in seiner Hand übersah. Seitdem habe er die Karten nicht mehr angefasst.

Für sein Leben sei nur eines geblieben, das ihm etwas bedeute. „Was ist das?“ Mr. Rosenbaum lächelt. Feiner Spott, die Schläue des immens erfolgreichen Geschäftsmannes belebt sein altes Gesicht: „Philantropie.“

Auch in den TV-Wiederholungen des Gesprächs, das Frau Will mit der Bundeskanzlerin führte, hören wir, dass Frau Merkel die Philantropie für sich in Anspruch nimmt: „Ich habe aus meinem Herzen gesprochen“. Frau Bundeskanzlerin Merkel hat gewiss am 5. September zu den Flüchtlingen in unseren Nachbarschaftsräumen „aus meinem Herzen gesprochen“.

Aber ihren philantropischen Impuls hat die Kanzlerin ausgelebt auf Kosten Bayerns und vieler Kommunen, auf Kosten erschöpfter Mitarbeiter, vieler Ehrenamtlicher, freiwilliger Helfer und nicht zuletzt der Steuerzahler. Philantropie zu Lasten Dritter. *1)

Die müssen jetzt die chaotisch ablaufende Zuwanderung bewältigen. In der Hoffnung, dass die Außen- und Entwicklungspolitik sowie die EU-Verhandlungen mit den Nachbarregionen zu geordneten Verfahren führen, um die Flucht und ihre Ursachen zu begrenzen.

Ist die Philantropie des Mr. Rosenbaum geringer zu schätzen als die der Kanzlerin? Mr. Rosenbaum ist Menschenfreund mit seinem eigenen, hart verdienten Geld. Solche Persönlichkeiten stiften für Universitäten, für Krankenhäuser, auch für Auszeichnungen bis hin zum Nobelpreis. Aber den würden diese Philantropen wohl niemals erhalten.

*1) Politikwissenschaftler Professor Dr. Jürgen Falter über die Kanzlerin: „Ihr humanitär motiviertes Signal, dass die Syrer und andere Kriegsflüchtlinge selbstverständlich alle zu uns kommen dürften, war fatal. Das mag gut klingen für alle, die noch Kandidaten für den Friedensnobelpreis suchen – bei den Flüchtlingen wurde und wird es als Einladung verstanden, nach Deutschland zu kommen. Das hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet.“ Interview Focus Online. 10. Oktober 2015. Versteht die Kanzlerin ihr Volk nicht mehr? – „Sie weiß genau, was los ist“.