Schluss!

Eine Reihe von Oppositionspolitikern, so genannten Politikberatern und Journalisten treibt es mit den Institutionen der Bundesrepublik und ihren Repräsentanten wie …

sagen wir: wie in den Einrichtungen und Milieus, in denen sie zu Hause sind.

Die große Mehrheit der Bürger hat bereits die erste Erklärung des Bundespräsidenten mit Respekt zur Kenntnis genommen. Aber einmal losgelassen … Da finden sich einige Politiker nebst Politikberatern und Journalisten – offensichtlich von dem Bedürfnis getrieben, „Erklärungen“ des Bundespräsidenten selbst zu formulieren. Dazu bieten sie Versatzstücke ihrer bewährten Formulierungskünste an: Hose runter; demütig; habe Mist gebaut; ich bitte um Verzeihung … u.ä.m.

Einige Ankläger beeindrucken, indem sie sich hinter einer ganz großen Soutane oder „den Menschen in Deutschland, die auf eine Erklärung gewartet haben“ verstecken. Insbesondere letztgenannte Dreistigkeit ist ebenso entbehrlich wie das übertriebene Gerede von Vorteilsannahme. Als wüsste der Bürger nicht, dass viele dieser Herren ständig im Geschäft der kalkulierten Vorteilsannahme tätig sind – Wahlamt gegen Versprechungen, viele Varianten eingeschlossen.

Den Tiefpunkt der Debatte markiert Herr Jauch. Den Hinterhalt unsäglicher Blätter nutzend, erlaubt er sich Andeutungen, um die Gattin des Staatsoberhauptes herabzusetzen. Eine Dame, deren Arbeit allseits gewürdigt und anerkannt wird. Immerhin: Herr Nikolaus Blome, selbst Chefstratege der Kampagne gegen Herrn Wulff, wies diesen Missbrauch eines TV-Podiums energisch zurück.

Warum wird von den politischen Anklägern nicht der Weg der Klärung über den niedersächsischen Staatsgerichtshof genommen? Warum dieses obsessive Fixieren auf „Freundschaften“, die offenbar in Jahrzehnten gemeinsamen Aufstiegs wuchsen? Fragt sich denn keiner dieser Inquisitoren, ob sie nicht alle in ähnlichen „Seilschaften“ unterwegs sind oder ist genau dies der Grund für ihr Verhalten?

Und einige Journalisten sollten den Vorwurf der Vorteilsannahme nicht übertreiben. Da könnte bei Kennern des Geschäfts schon Heiterkeit aufkommen. Sie schreiben alle für die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Anzeigengeschäft? Geschickt angereicherte Lancierungen von Produkten in redaktionellen Beiträgen? Dankbar quittierte Hintergrundgespräche? Erwartet nicht vielleicht doch der eine oder der andere ein „feed back“? Warum reißen sich selbst Gelegenheitsschreiber um „Journalistenausweise“?

Ein ganz belangloser Hinweis eines Bürger-„Journalisten“: Wenn sich bei den „Menschen in Deutschland“ die Meinung festsetzt, diese Kampagne gegen den Bundespräsidenten zielt in Wirklichkeit gegen die Bundeskanzlerin, dann zieht Euch warm an.

Nachtrag 22.01.2012: Wieso denn warm anziehen, wird gefragt. Weil viele Bürger dann den Eindruck gewönnen, Oppositionspolitiker gingen mit exzessiver Hinterlist vor, um an die Macht zu kommen. Von solchen Leuten wollen viele Bürger nicht regiert werden.