Das 10er Keinesfalls-Kabinett.

Ein Schreck in der Mittagszeit, das Kabinett-Stückchen „Kompetenz-Kabinett“ des Spiegel *1).

Ein richtig grober politischer Unfug, wenn es nicht als Spaß gemeint ist.

Selbst als politischer Laie und von entsprechend bescheidener Urteilskraft, kann ich über diese politische Inkompetenz eines politischen Magazins nur staunen.

Das passt zwar alles zu der wohlfeilen Kampagne der „Bürgerbeteiligung“. Aber hier könnte Schaden drohen, wenn Bürger oder Parteimitglieder zu Illusionen über ihre politische Rolle angestachelt werden.

Zum Glück kann ein schneller Griff zu unserem Grundgesetz den gebotenen Gleichmut gegenüber diesem Presse-Schreck wieder herstellen.

Hier der nun gleichmütige Kommentar zu der Liste der zehn durchweg hochgeschätzten und herausragend kompetenten Persönlichkeiten. Da ich weder liebedienern noch sonstwie mißverstanden werden möchte, schaffe ich einige Freiheitsgrade für die Interpretation, indem Namen nicht genannt werden.

Für mindestens zwei Persönlichkeiten würde ein Ruf in das Bundeskabinett eine völlig unangemessene Herabstufung bedeuten.

Mindestens zwei sehr sachkundige Persönlichkeiten sollten erst einmal Erfahrung als Parlamentarier sammeln, bevor sie in einer Bundesregierung effektiv mitarbeiten könnten – aber nicht gleich im großen Schuh des Bundesministers.

Mindestens zwei sehr respektable Persönlichkeiten verfügen definitiv nicht über hinreichende politische Qualifikation bzw. Erfahrung für ein Kabinettsamt.

Und mindestens vier Persönlichkeiten füllen ihre derzeitige Tätigkeit so glänzend aus, werden dort im Interesse unseres Landes oder seiner politischen Kultur so dringend gebraucht, dass die bloße Idee, sie könnten ihre Position zu Gunsten eines Kabinettspostens aufgeben, mich Schaden für unser Land befürchten lässt.

Ich will aber nicht ausschließen, dass höchstens eine Ausnahme gegenüber dieser Einschätzung Sinn machen könnte.

*1) Alternative Kabinettsliste: Zehn, die Minister werden sollten. Von Florian Gathmann; http://www.spiegel.de/politik/deutschland/so-koennte-ein-kompetenz-kabinett-aussehen-a-934727.html.

Die zehn Persönlichkeiten mit ihren Spiegel-Kabinettsposten sind:
Finanzen: Jens Weidmann, Außen: Wolfgang Ischinger, Innen: Udo Di Fabio, Wirtschaft: Ann-Kristin Achleitner, Umwelt/Energie: Claudia Kemfert, Arbeit: Uwe Hück, Familie und Jugend: Margot Käßmann, Bildung und Forschung: Gesine Schwan, Verbraucherschutz: Thilo Bode, Kultur: Frank Schirrmacher.