Die Linke.

Alle Parteien außer der Linken haben dafür gesorgt, dass der Dokumentationskanal Phönix die Debatten ihrer Parteitage live übertragen hat.

Denn sie wollen Transparenz gegenüber dem Bürger zeigen. Damit der weiß, wie glaubwürdig ihr Programm vom politischen Spitzenpersonal vertreten wird.

Inzwischen habe ich die Lust verloren, vergeblich nach der Übertragung des Parteitags der Linken in Göttingen zu suchen. Die Queen macht ohnehin mehr her. Die Linke, Zierde demokratischer Transparenz, wird ihre Gründe haben, dem aufmerksamen Bürger die Einblicke zu verwehren, die eine Live-TV-Berichterstattung ermöglicht.

Bisher erweckte die Linke gelegentlich den Eindruck, in unserem Staat politisch verfolgt zu werden. Inzwischen verfolgen sie sich gegenseitig. Mit Hass, wie Gregor Gysi offen konstatiert. Sehr eindrucksvolle Haltung des Fraktionsvorsitzenden der Linken im Deutschen Bundestag.

Auch hier zeigte sich Herr Lafontaine als Geißel jeder Organisation, die sich seinem Größenwahn nicht unterwirft. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre hielten ihn nicht Wenige in der SPD für das Bedeutendste, was die deutsche Sozialdemokratie je hervor gebracht hatte. Oskar sah das genauso. So trat er auch in London auf. Bei der Labour-Party.

Deren Führung war allerdings im Umgang mit solchen Persönlichkeiten („loony left“) abgebrüht. Wer ihre Meinung über Oskar Lafontaine hörte, hatte Anlass zu beträchtlicher Heiterkeit. Das fing schon mit dem Urteil über Europas Zentrale an: das Saarland. Zu Oskar gab es nur die Frage, ob er richtig im Kopfe oder wirklich Wiedergänger Napoleons sei. Mancher riet, ihn an Diane Abbott zu verweisen.

Nun hat er beigetragen, die Linke zu ruinieren. Da bleiben viele Augen trocken. Hoffentlich auch bei linken Sozialdemokraten. Blanken Hass stellt also Gregor Gysi fest. Tritt meist auf, wenn einer dem andern nicht weichen will beim Kampf um Pfründen. Oder wie Mecklenburger Bauern sagen: Wenn der eine dem andern nicht mal das Schwarze unterm Fingernagel gönnt.

Dabei wissen wir doch, dass die Linken nur eins beseelt: die Soziale Gerechtigkeit, die Befreiung des Arbeiters vom Joch des Kapitalismus, die Menschlichkeit, der Frieden und das Ende aller Kriege.