Dreck von Verdi.

Wie immer bei Dreck – es gilt der Satz, der „stinkt vom Kopfe her“.

Es ist zwar richtig, wenn DGB-Chef Michael Sommer sinngemäß sagt, bei Tarifverhandlungen gehe es durchaus rau her. Aber von ihm oder von dem IG Metall-Vorsitzenden Berthold Huber oder vom IG BCE-Vorsitzenden Michael Vassiliadis hört und sieht man keinen Dreck, schon gar nicht gegen den Tarifgegner. Sie argumentieren, hart in der Sache.

Der Spezialist für übles öffentliches Auftreten ist der Vorsitzende von Verdi, Bsirske. Dieser Zug fiel schon im Oktober 2010 auf – mit Finger-Gesten gegen die Bundesregierung, den Tarifpartner. Es ging wohl um die auch von Sozialdemokraten beschlossene Rente mit 67 Jahren.

Viele Verdi-Mitglieder lehnen solche Auftritte ab; denn sie möchten nicht, dass von pöbelhaftem Verhalten der Spitze auf ihr Verhalten im Beruf geschlossen wird. Qualifizierte Berufe in Pflege, Erziehung, Bildung, Handel, gerade in vielen Dienstleistungen mit Bürgerkontakt.

Jetzt geht durch die Medien, Bsirske fordere „Ehrensold für Müllwerker“. Dass Müll seine Obsession zu sein scheint, verwundert bei diesem Herrn nicht. Dass er in dieser Art dem zurückgetretenen Staatsoberhaupt nach tritt, passt zum Charakter. Dass er die „Ruhebezüge“ nach Ausscheiden aus dem Amt des Bundespräsidenten, die gesetzlich als „Ehrensold“ definiert sind, in den Tarifkonflikt zieht, zeigt schräge Denkart. Dass er „Ruhebezüge“ auf hart erarbeitete und hoch verdiente Leistungseinkommen von Müllwerkern und anderen Dienstleistern bezieht, könnte als  Beleidigung aufgefasst werden.

Aber lassen wir Sozialpartnerschaft nach Bsirske-Verständnis durchgehen. Wen wundert es bei bei einem ehemaligen Grünen-Politiker. Man sehe sich in diesen Kreisen um: wie Bsirske meist hochintelligente Akademiker. Nicht eben selten mit dem kompensatorischen Drang zu zeigen, dass sie sich als „Arbeiter“ verstehen. Dass sie dieses Arbeiterverständnis nicht selten durch Pöbelei und wüstes Auftreten ausdrücken, zeigt die ganze Deformation, die gelegentlich ein akademischer Bildungsweg mit sich bringt.

Da richten sich Gewerkschaftsmitglieder an anderen Vorbildern auf – angefangen bei dem IG Metall-Vorsitzenden Otto Brenner, dem legendären Vorkämpfer für Mitbestimmung und Sozialstaat. 1961 habe ich ihn bei einer Vortragsveranstaltung als Herrn mit exzellenten Manieren erlebt. So soll Otto Brenner auch in Tarifverhandlungen aufgetreten sein.