Goldene Hochzeit.

So würdigte Herr Senator Simon Sutour heute in der gemeinsamen Sitzung von Bundesrat und französischem Senat den 50. Jahrestag des Élysée-Vertrages, mit dem Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer die Zukunft des gemeinsamen Europa gesichert hatten.

Den Bürgern beider Länder bot dieses Treffen europäische Einsichten, die intensiv nachwirken sollten.

Als „exquisit aber nicht exklusiv“ beschrieb Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die mit diesem Vertragswerk begründete „wunderbare Freundschaft“.

Senator Sutour kennzeichnete Deutschland und Frankreich als „Kondensat Europas“, als „Synthese“ von „lateinischem Zentralismus“ und „föderalistisch-marktwirtschaftlicher Kultur“. Für Frankreich habe sich daraus eine fruchtbare Verbindung entwickelt – „zwar nicht föderal, aber doch dezentralisiert“.

Die große Rede von Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, wird viele Europäer bewegt haben. Seine zentralen Botschaften für die Zukunft:

Wenn Deutschland und Frankreich trotz oft verschiedener Interessen und Sichtweisen sich einigen, dann folge daraus in der Regel ein tragfähiger, für die übrigen Mitglieder der Europäischen Union akzeptabler Kompromiss.

Wenn sich die Europäische Union vertiefe und erweitere, müsse sich auch die Deutsch-Französische Partnerschaft vertiefen und anpassen. Deshalb sei die Idee des „Weimarer Dreiecks“ so wichtig, die diese Partnerschaft „um Polen als dritte Komponente“ ergänze. Damit erweise sich die Deutsch-Französische Kooperation als „offener Prozess“.

Tiefen Eindruck hinterließen die Schlussworte von Martin Schulz. Er zitierte den französischen Philosophen und Dichter Paul Valéry mit dem Wort vom „Geschenk der leeren Hände.“

Ja, sagte Martin Schulz, sein Vater sei als Soldat nach Frankreich mit dem „Gewehr in der Hand“ geschickt worden. Der junge Martin aber habe als Gast eine schöne Zeit in Frankreich erleben dürfen. Martin sei mit „leeren Händen und vollem Herzen“ gekommen.