Kampagnen.

Zu ruhige Zeit eigentlich für die Presse. Die Verhandlungen für eine große Koalition werden überraschend vertraulich und konsensual geführt.

Der jüngste NSA-Handy-Skandal könnte zur Lach-Nummer werden. Wenn sich herausstellt, dass die europäischen Nachrichtendienste die gleiche Mission wie NSA verfolgen: Die wirklichen Ziele der politischen Verhandlungs- oder Kooperationspartner auszuforschen. Und wenn es stimmt, dass die meisten Informationen der NSA von den Diensten der europäischen Verbündeten selbst erhoben, übermittelt und mit NSA intensiv auf vertraglicher Basis ausgetauscht wurden.

Pech in dieser etwas skandalarmen Zeit für die katholische Kirche.

Jetzt hat sich die Presse (s. Focus) ein gegenüber Limburg mehr als 4-mal so aufwändiges Bauvorhaben für ein Dienstleistungszentrum der Katholischen Kirche in München vorgeknöpft.

Bürgerfrage: Wird Baukunst in Deutschland nur bei deutschen Parlaments-, Regierungs- oder Parteibauten akzeptiert? Man vergleiche z.B. die „Reihenhaussiedlung“ der britischen Downingstreet 10 (Premier) und 11 (Schatzkanzler) mit den Amtssitzen ihrer deutschen Kollegen – nicht nur im Bund, sondern auch in den Ländern.

Was mag hinter der Pressekampagne gegen Bauten der Katholischen Kirche stecken?

Ein vermuteter Widerspruch zu Worten des Papstes Franziskus? Auch wenn Franziskus preiswerteres Schuhwerk oder Fahrzeug benutzen mag als sein Vorgänger, sein Amtssitz bleibt der Petersdom mit seiner unvergänglichen Jahrtausend-Kunst.

Oder gar Nostalgie für die Provisorien der Nachkriegszeit? Im Stil z.B. des Erich-Ollenhauer-Hauses, „Baracke“ genannt? Dann müssen wir unseren Altvorderen des Mittelalters erst recht danken. Für ihre Kraft, Sakralbauten an zentralen Orten zu errichten, die wir noch heute bewundern. Kunstwerke an Orten, die als überregionale Wirtschaftspole vielfach Ausgangspunkt für unseren heutigen Stand der ökonomischen Entwicklung wurden.

Oder ist es tatsächlich die Saure-Gurken-Zeit, in der man Skandale für Auflage braucht und hervorstochert, um eine Hetzmeute für den Mitläufer-Effekt (bandwagon) in Bewegung zu bringen? Damit die Druckerzeugnisse gekauft werden. Das zumindest könnte empirische Bestätigung in der Marketing-Wissenschaft finden.