Linke Hass-Lehrer.

Hass ist das böseste Gefühl des Menschen. Selbst Soldaten einer modernen Armee, die wie die Bundeswehr auf sich hält, werden nicht zu Hass angeleitet.

Der demokratische Rechtsstaat ist verpflichtet, gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen, damit Aufrufe zu Hass und jedwede Hetze auch in Sozialen Netzwerken umgehend gelöscht und bei Strafbarkeit durch Gerichte abgeurteilt werden. *1)

Hass-Aufrufe mögen in “Rechts, Links, Religiös“ kategorisiert werden, wenn es den zuständigen Ämtern ihre Arbeit erleichtert, derartige Volksverhetzung zu unterbinden, im Internet zu löschen oder strafrechtlich zu verfolgen. Aufrufe zu Hass durch Erwachsene sind gefährliche Anschläge auf den öffentlichen Frieden, gleich aus welcher Wurzel Hass und Hetze stammen.

Deshalb ist es widerwärtige Barbarei, wenn Hass gerechtfertigt wird. Neuerdings von offenbar linken Intellektuellen, die Hass als “kompromisslose Entschiedenheit zur Verteidigung des Individuums und der Freiheit gegen die Tradition und den Zwang“ veredeln wollen. Der Hass sei “als Ressource der politischen Leidenschaft nicht den Rechten zu überlassen“. Daher gelte für die Linke: “Wir müssen wieder hassen lernen“. *2)

Wie gesagt, keine moderne NATO-Armee fordert von ihren kämpfenden Soldaten Hass auf den Feind. Dies unwürdige Schauspiel bieten uns nun linke Maulhelden. Und diese Intellektuellen zeigen Verlogenheit, indem sie Hinweise auf “Hass-Reden von Shakespeare bis Kleist“ und weiterer Literatur zusammenkratzen, um ihre Hass predigende Schäbigkeit zu bemänteln. *2)

Nicht nur von “rechter“, sondern auch von “linker“ Seite geschürter Hass ist schon seit den 1970er Jahren bis in die Gegenwart für ungezählte Gewaltakte bis hin zu Morden verantwortlich. Ist dies den selbst ernannten linken Hass-Lehrern entgangen?

Und hier wird nicht geredet von Hass und Wut bei sich entwickelnden Kindern und Jugendlichen, die eine Auseinandersetzung mit den Normen der Erwachsenen bewältigen müssen. Der spanische Schriftsteller Jordi Sierra i Fabra rät Heranwachsenden: „Die Wut, die Du mit 15 Jahren spürst, ist Deine Energie. Wenn es Dir gelingt, sie zu beherrschen und zu lenken, bringst Du es weit in der Welt. Ist Deine Wut negativ, wird sie Dich zerstören.“ *3)   

Gerade “Intellektuelle“ sollten durch ihre Bildung die “Vorstellungskraft“ (Adam Michnik) entwickelt haben, dass von Erwachsenen betriebene Hetze und Hass immer zu Gewalt bis hin zu Mord führen. *4)

Adam Michnik hatte 1984 Schikane, Hass und Hetzartikel aus dem polnischen Staatsapparat gegen den Pfarrer Jerzy Popieluszko beklagt: „Vor einigen Wochen erschien der Hetzartikel von „Jan Rem“, das ist ein Pseudonym des Regierungssprechers Urban, gegen Pfarrer Jerzy. Unter Kollegen haben wir uns über diesen Text unterhalten, da kamen nur Ironie und Ekel dem Autor gegenüber zum Ausdruck. Niemandem von uns reichte es an Vorstellungskraft, um in diesem Text eine Mordankündigung zu erkennen. Heute sage ich mir: Wäre meine Vorstellungskraft stärker gewesen, hätte ich Urban öffentlich der Aufhetzung zum Mord angeklagt, dann wäre ich vielleicht wegen Beleidigung eines Ministers bestraft worden, aber Pfarrer Jerzy wäre vielleicht am Leben geblieben. Das ist die Lektion: dass man angesichts einer solchen Hasskampagne nicht schweigen darf. Ich jedenfalls werde nicht schweigen.“ *4)

Die Öffentlichkeit erwartet von der Bundesministerin der Justiz, Christine Lambrecht MdB, baldige Mitteilung, dass Hass und Hetze wirksam auch im Internet unterbunden, zumindest umgehend gelöscht und bei Strafbarkeit verfolgt werden.

Hasspredigern jeder Couleur darf der demokratische Rechtsstaat keinen Raum und keine Rechtfertigung zugestehen. Erst recht nicht angesichts der Möglichkeiten massiver Verbreitung in den Medien und im Internet.

*1) § 130 Strafgesetzbuch. Volksverhetzung. (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, 1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert … wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (Hervorhebung RS)

*2) Umgang mit Rassismus. Hassen? Ja, aber das Richtige! Ein Kommentar von Jens Balzer. Wir müssen wieder hassen lernen, meint Jens Balzer: zur Verteidigung des Individuums und der Freiheit. POLITISCHES FEUILLETON. Beitrag vom 31.10.2019; https://www.deutschlandfunkkultur.de/umgang-mit-rassismus-hassen-ja-aber-das-richtige.1005.de.html?dram:article_id=462197

*3) „Leer me salvó la vida, escribir le dio un sentido“. Jordi Sierra i Fabra, escritor. Zitat ab der Minute 31:56 in der Abschrift des Gesprächs “Creando Oportunidades“ mit Jugendlichen (Übertragung RS); https:aprendemosjuntos.elpais.com/

*4) „Ein Land voll schmerzhafter Konflikte“. Interview mit dem Regimekritiker Adam Michnik über die Lage in Polen. 12.11.1984; https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13511509.html (Hervorhebung RS).