Parteikreise.

Als Zahler von Mitgliedsbeiträgen an die SPD bin ich nicht erstaunt.

Weder über die vollständig angemessene Honorierung des Vizekanzlers, Bundeswirtschaftsministers und Vorsitzenden der SPD, Sigmar Gabriel.

Erst recht nicht bin ich erstaunt über „erstaunte Genossen“, über „Mitglieder des Präsidiums, des engsten Führungszirkels“ , über „Parteikreise“ (Focus). Die sich im Blätterwald – meist ungenannt – mit Kritik an der Gehaltssumme Sigmar Gabriels zitieren lassen.

Bei vielen Sozialdemokraten gilt die SPD als ein „Intrigantenstadel“, dessen verlogener Anspruch auf „Solidarität“ der „Genossinnen und Genossen“ unerträglichen Mief verbreitet.

Hochgradige Albernheit demonstriert neuerdings Franz Müntefering, der sich in diesen Mief begibt, indem er beteuert, er hätte als SPD-Vorsitzender null Euro Gehaltsanteil bzw. Aufwandsentschädigung von seiner Partei bezogen.

Da es ihm nicht gelungen war, die SPD zur Solidarität mit der Agendapolitik ihres Bundeskanzlers Gerhard Schröder zu führen, könnte er allerdings von der Presse missverstanden worden sein. Vielleicht wollte sich Müntefering gar nicht am „Erstaunen“ über Gabriels 2000 Euro SPD-Aufwandsentschädigung beteiligen, sondern den Wert seiner, Münteferings, damaligen Führungsleistung als SPD-Vorsitzender beziffern.

Die Führungsleistung Gabriels als SPD-Vorsitzender – Mitgliedervotum zur GroKo, Leistung in der Bundesregierung für die Rückkehrchance der SPD zur politischen Mitte, für die Zukunft der deutschen Wirtschaft, für die Lösung der Eurokrise, für die TTIP etc. – wird sicher im Linksspektrum der SPD völlig abgelehnt.

Das zeigt aber nur, wie lächerlich das Schmerzensgeld von 2000 Euro/Monat für Sigmar Gabriel bemessen ist, der sich täglich, mindestens aber Woche für Woche mit dem Intrigantenstadel SPD zu beschäftigen hat.