Passau ohne Paukenschlag.

Der politische Aschermittwoch im TV lohnt nach aller Erfahrung nur beim Original, bei der CSU, diesmal in Passau. Doch selbst der CSU-Jugend schien die Vorstellung „nicht deftig genug“. Ist die CSU etwa subtil geworden?

Ehrenvorsitzender Edmund Stoiber wurde als „Mister Aschermittwoch“ vorgestellt. Doch selbst dieser Doppelsinn fiel flach zu Boden.

Ungebrochen — ein Jahrzehnt abgehärtet als Generalsekretär von Franz Josef Strauß — sandte Stoiber liebe Grüße an den politischen Übervater im Himmel. Zum 100. Geburtstag! Und analysierte dann das Problem: Dank Franz Josef Strauß war der Verein für klare Aussprache über viele Jahre ein mächtiger Klub. Heute dagegen wird die klare Kante nicht mehr so geschätzt.

Kratzen wir deshalb zusammen, was mit klarer Kante in Passau serviert wurde außer 7000 Litern Bier. *1)

Sind Bayern deppert? Auf die Frage nach dem größten Problem Bayerns wussten 28 Prozent keine Antwort!

Zu politischen Gegnern und Partnern: Toni „Tollpatsch“ Hofreiter, der furchterregende Grüne! GroKo-Vizekanzler Gabriel — Sigis Stoßgebet: Herr, bewahre mich vor Unheil, vor Linken und vor Frau Fahimi!

Bürger und Politik: „Ich bin 30 Jahre verheiratet. Sorge für meine Frau und die Kinder. Stehe jeden Morgen in aller Frühe auf und gehe zur Arbeit. In der Politik komme ich nicht vor!“

Die SPD in Bayern ist wie Kolumbus: Als er losfuhr, wusste er nicht wohin. Als er ankam, wusste er nicht, wo er war. Als er zurückkam, hatte er keine Ahnung, wo er gewesen war.

Russland muss man nicht verstehen, sondern verurteilen!

Hier gibt es kein Kalifat, keine Peitschenhiebe für Blogger, keine Scharia — hier gilt die deutsche Leitkultur, die ersten 20 Artikel des Grundgesetzes.

Die Finanzminister der baltischen Länder erklären ihrem Kollegen Varoufakis, um wieviel ärmer ihre Länder sind als Griechenland. Varoufakis: „Ihr müsst damit leben können. Wir können es nicht!“ Keinen Cent für diese Arroganz, Varoufakis! Steck dein Hemd in die Hose! Schnall den Gürtel eng! Schluss mit Partys und griechischem Wein! Jetzt wird gearbeitet!

Viel mehr „Deftiges“ war selbst bei der CSU nicht im Angebot.

Drückten GroKo und die vielen Probleme die Stimmung? Hoffentlich nicht! Dann müsstet ihr Christlich-Sozialen einen neuen Regisseur für euren politischen Aschermittwoch suchen.

Wann, wenn nicht am Aschermittwoch, suchen wir Bürger Zuflucht im Wort: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst?

*1) Ohne Gewähr für Wörtlichkeit.