Reichweite der Menschenrechte.

Die Industrie braucht metallische Rohstoffe.

Auch in Katanga, Demokratische Republik Kongo, werden sie gefördert; Kupfer, Nickel, Kobalt sind wichtige Erze z. B. für die Herstellung von Stahl- und Legierungsprodukten.

Die Fachleute sprechen von „strategischen“ Rohstoffen, der globale Wettbewerb treibt ihre Erschließung voran. Eingebrannt hat sich im Jahre 1961 das Bild des gefolterten Patrice Lumumba, von Bütteln an den Haaren gerissen, dann ermordet. Eine Schande der Industrieländer, Bergbauunternehmen und Handlanger, denen dieser kongolesische Politiker und Staatsmann im Wege ihrer Machenschaften war. Patrice Lumumba war der erste rechtmäßig gewählte Premierminister der neuen unabhängigen Demokratischen Republik Kongo.

Es geht hier nicht um eine Analyse der Rohstoffpolitik. Es geht heute um leider zu beiläufig mitbekommene Bilder und Dialogfetzen, die dank der unermüdlichen und gefährlichen Arbeit von Dokumentarfilmern über TV zu uns gelangen.

So mag sich die dokumentierte Szene in Katanga abgespielt haben. An die Hundert Männer schürfen seit Jahren in einem Hügel nach den „strategischen“ Erzen. Die Schürfrechte im Gebiet werden von der Regierung an ein internationales Minenunternehmen verkauft. Regierungsvertreter mit bewaffneter Eskorte reisen dorthin.

„Macht, dass ihr wegkommt, diese Gruben sind unsicher und werden geschlossen,“ der Chef der Regierungsdelegation.

Ein Sprecher der „Schürfer“: „Wir arbeiten hier seit vielen Jahren. Wir steigen in diese Gruben, weil wir keine Arbeit haben und unsere Familien ernähren müssen. Nicht, weil wir darin sterben wollen.“

Der „Chef“: „Hüte deine Zunge. Du redest gefährlich. Worte können tödlich sein. Ich vertrete die Regierung. Wenn Du reden willst, komm in mein Büro. Da können wir lachen.“

Ein halbes Jahrhundert ist seit dem Tod des Premierministers Patrice Lumumba vergangen. Die Tapferkeit dieses unbekannten Menschen und „Schürfers“, der heute für seine Bergkameraden spricht, muss uns Konsumenten am Ende der mit ihm verbundenen Wertschöpfungskette beschämen. Die internationalen Bergbauunternehmen und ihre Gewerkschaften kommen hoffentlich ihrer Pflicht nach, solche Vorfälle zu untersuchen und gerechte Entschädigung und anständige Behandlung der betroffenen „Schürfer“ zu sichern.

„Soziale und ökologische Gestaltung der Globalisierung…“! Wie weit reicht der UN Global Compact?