Sahra Wagenknecht: Hybris oder Mut?

Kann Frau Wagenknecht mit ihrem Verein „BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ gelingen, eine neue linke Partei zu etablieren?

Die BILD-Zeitung hat grundlegende Ziele dargestellt, für die Wagenknechts politisches Projekt stehe. *1)

Erfolg versprechen Wagenknechts Ziele der Begrenzung von Migration und der friedenspolitischen Annäherung an Russland vor allem in Ostdeutschland und in Konkurrenz zur eher wirtschaftsliberalen AfD.

Wagenknechts Kritik an „´linksliberalen Lifestyle-Linken`, die sich statt um die Sorgen der Arbeitnehmer um Klima, Migration, sexuelle Vielfalt kümmern“, könnte ebenso Anklang finden wie ihr Motto „Wertkonservativ und zugleich links zu sein, ist kein Widerspruch“. *1)

Die Ablehnung des politischen Projekts von Wagenknecht durch einige Personen der Linkspartei („unmoralischer Ego-Trip“ u.s.w.) scheint eher Ausdruck von deren Auflösungstendenz.

Wagenknecht plane daher die Gründung einer radikal sozialistischen Partei, die wertkonservativ ist, die Migration stark begrenzen will, die politischen und wirtschaftlichen Ausgleich mit Russland sucht, die der EU und der Globalisierung skeptisch sowie den USA und der NATO-Führung ablehnend gegenübersteht.

Wenn Wagenknecht das organisationspolitisch geeignete, angesehene Personal und die finanziellen Mittel aufbringt, könnte es gelingen, vor allem von der AfD, von der Linkspartei und von bisherigen Nicht-Wählern so viele Wahlstimmen bei der nächsten Bundestagswahl (voraussichtlich im September 2025) zu gewinnen, dass ihre Partei in den Bundestag kommt.

Gibt Wagenknecht ihr Vorhaben auf, war sie Opfer eigener Hybris. Hält sie der kommenden, gewiss sehr schweren Belastung stand, ist ihr Mut zu bewundern.

*1) Rechte Sozialistin gründet Partei. Der Wagenknecht-Plan für Deutschland. Ex-Linken-Ikone Sahra Wagenknecht (54) will die deutsche Parteienlandschaft aufwirbeln. Von: JONATHAN ANDA UND HANS-JÖRG VEHLEWALD; 19.10.2023 – 18:52 Uhr, bild.de