Sind wir verrückt oder der Sommer?

Nach drei Tagen Sonne, sagt gerade der Nachbar, Regen sei schon wieder unterwegs. Wir alle kommen langsam durcheinander.

Nehmen wir die Wirtschafts-Wissenschaft, ein Berufsstand, der zu stiller Arbeit und nüchterner Kalkulation einlädt. Da wird eine Reihe von Ökonomieprofessoren laut. Mit düsterer Prophezeiung noch in diesem Juli nahenden Unheils würden sie die Bürger in Panik zu ihren Banken treiben. Wenn die nicht im Urlaub wären.

Dann unser Wirtschaftsminister Philipp Rösler. Er muss mal wieder beweisen – Frau Merkel kennt das schon – was für ein mutiger, schneidiger Kerl er doch ist. Hat überhaupt keine Angst vor der Hellas-Pleite!

Da kommt prompt die Spaßbremse aus München. Genau! Der Professor, der aussieht wie Ohm Krüger. Teilt dem verwegenen Herrn Rösler mit, dass uns dieser Hellas-Spaß mindestens 85 Mrd. Euro kosten würde. Wenn`s bei dieser Pleite bliebe.

Haue kriegt Rösler auch von Parteifreunden. Bemerkenswert der sympathische Herr Jorgo Chatzimarkakis. War mir dadurch aufgefallen, dass er erst den Doktor-Titel wegen copy-paste und dann den Verstand verlor. Mit dem Vorschlag, dass Herr Schäuble jedem Deutschen 1000 Euro zustecken solle, damit wir in die Waldbrände Südeuropas geraten.

Jetzt will er alles wieder gut machen, indem er Herrn Rösler sagt, wie dämlich der doch sei. Da geht aber unser rüstiger Niedersachse, Patrick Döring, dazwischen und haut seinen Landsmann raus. „Sturmfest und erdverwachsen“! Selbst Herr Seehofer bleibt bei dieser Vorstellung ruhig.

Kürzlich saß Gerhard Schröder am Starnberger See im Interview. Das Gespräch sollte wohl auf einige seiner Fehlleistungen gesteuert werden. Fröhlich räumte unser Kanzler a.D. alles ein. Aber dann schüttelte ihn Lachen, als er den CSU-Interviewer auf die Auftritte der derzeit regierenden „Luschen-Truppe“*) verwies.

Nun hat sich gestern ein guter alter Freund Gerhard Schröders zurückgemeldet. Der Sommer. Der Vorsitzende des DGB. Ich hatte ihn schon eine ganze Weile vermisst. Macht Euch auf einiges gefasst. Unser Sommer ist noch nicht am Ende.

*) Mangels genauer Erinnerung ist das meine Wortwahl. Bundeskanzlerin Merkel und andere Unions-Leistungsträger, wie z. B. Herr Schäuble und Herr de Maizière, sind natürlich nicht gemeint. Soweit geht es selbst in diesem Sommer der Verrücktheit nicht!