Staatsoberhaupt.

Was die älteste demokratische Partei Deutschlands ausgerechnet im Wahlkampf treibt, neue Regelungen zum Ruhegeld für Alt-Bundespräsidenten zu thematisieren, verstehe wer will.

Und ein solches Gesetz soll auch noch rückwirkend gelten.*) Betroffen wären alle Bundespräsidenten seit 1969 mit Ausnahme von Richard von Weizsäcker. Man erspare sich die Unwürdigkeit, die hochverdienten Staatsoberhäupter bzw. betroffenen Anspruchsberechtigten zu nennen, die zu den Opfern dieser wenig erhebenden Kampagne gegen den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff gehören.

Hat denn dieser SPD-Vorsitzende vor dem 150. Gründungsjahr der SPD nicht eine Sekunde über das Schicksal Friedrich Eberts nachgedacht? Des ersten demokratisch legitimierten Staatsoberhauptes in Deutschland? Und daraus auch nicht die Lehre gezogen, dass gegenüber Amt und Person des Bundespräsidenten Respekt zu erwarten ist? Und dazu gehört wenigstens – wenigstens, Herr Gabriel – dass weder Amt noch Person des Staatsoberhauptes in die Wahlkampfzeit gezogen werden.

Machen Sie die Sozialdemokratie nicht unwürdig und nicht lächerlich. Es langt. Es ist empörend. Es gibt jetzt wahrhaftig Wichtigeres und Dringenderes für die sozialdemokratische Agenda!

*)www.spiegel.de/politik/deutschland/gesetzentwurf-spd-will-altersbezuege…