Wahl-O-Mat: OK. Aha! Nanu? Oha!

Der deutsche Staatsbürger verdankt der „Bundeszentrale für politische Bildung“ mit dem Wahl-O-Mat ein Informationsangebot und eine Entscheidungshilfe für die Bundestagswahl 2017. Es lohnt, dieses Angebot zu nutzen, um die persönliche Entscheidung für die Bundestagswahl am 24. September 2017 vorzubereiten.

Der Wahl-O-Mat funktioniert bürgernah, einfach und zweckmäßig:

  • Zu 38 politischen Thesen kann zustimmend, neutral, ablehnend oder enthaltend (indem die These übersprungen wird) Position bezogen werden.
  • Anschließend kann durch Klick auf eine These, die für die persönliche Wahlentscheidung besonders wichtig ist, die eigene Position doppelt bewertet werden.
  • Ein Stern erscheint dann vor der eigenen Positionsmarkierung. Die so festgelegten Prioritäten werden berücksichtigt, wenn der Wahl-O-Mat die Übereinstimmung mit Parteipositionen ermittelt.
  • Jetzt können bis zu acht Parteien ausgewählt werden, mit denen die eigene Position zu den 38 politischen Thesen verglichen wird.
  • Wenn das gemacht ist, kann die eigene politische Nähe — gemessen durch die Höhe der prozentualen Übereinstimmung mit den Partei-Positionen — zu den bis zu acht ausgewählten Parteien festgestellt werden.

Dann wird nicht selten das eingangs erwähnte Spektakel von „OK. Aha! Nanu? Oha!“ zu hören sein … Dies lässt sich fortsetzen, indem die Position der zum Vergleich ausgewählten Parteien zu den einzelnen Thesen aufgerufen und jeweils mit der eigenen verglichen wird.

Also: Der Wahl-O-Mat ist eine sehr informative Entscheidungshilfe vor der Bundestagswahl.

Nur hätte ich zu den 38 Thesen gern drei zusätzliche gesehen:

  • 39. Die transatlantische Partnerschaft zwischen der EU und den USA hat einen besonders hohen Wert.
  • 40. Die NATO ist nicht nur Verteidigungsallianz, sondern auch eine Wertegemeinschaft. Dies sollte gegenüber den Mitgliedern eingefordert werden.
  • 41. Die Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika muss drastisch erhöht werden.

Jedenfalls macht es seit vielen Jahren Spaß, den Wahl-O-Mat anzuwenden. Ganz besonders, wenn dies gleichzeitig in einem Freundeskreis mit unterschiedlichen politischen Überzeugungen geschieht!

Damit es beim abschließenden Vergleich in der Freundesgruppe kräftig hallt: Bist Du überhaupt Sozialdemokrat? Du bist ja ein Sch…Liberaler! Und so was von grotten-konservativ! OK. Aha! Nanu? Oha!

*1) Bundeszentrale für politische Bildung: Wahl-O-Mat; http://www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat/254930/bundestagswahl-2017.

Der Wahl-O-Mat könnte auch als Instrument für die internationale Förderung der Demokratie eingesetzt werden. In Tunesien soll dies z. B. schon gemacht worden sein; s. Helge Peters, Wie helfen Medien in der Entwicklung. 22.06.2011; reset.org/blog/wie-helfen-medien-der-entwicklung