Zum Jahreswechsel.

Der Abschied von einem sehr durchwachsenen Jahr erinnert an vielerlei Abschiede. Zum Beispiel an durchwachsene Abschiede bei Instituten, die von Sprachkursen o.ä.m. leben.

Alles Solo-Selbständige, junge und ältere. Sie halten zusammen, koste es, was es wolle; denn sie kennen alle ihre prekäre Lage.

Da mag beim Abschied sogar die eine oder andere Träne fließen — der Freude, des Schmerzes, der Rührung oder des Krokos. Der Mensch ist wie er ist.

Die oder der Verabschiedete sollte sich also wappnen, auf alles gefasst sein. Vor allem, wenn in fröhlicher Runde gereimt wird. Dann kommen aber meist alle dran.

Es beginnt harmlos konsensual.

„Da ist Linda Longo-Becker. Immer propper, immer lecker!“

Dann kommen notorisch Abwesende an die Reihe.

„Dieter Deters kommt nicht erst. Für ihn gilt ´Honorar ist first.`“ Oder:

„Frau Consuelos Präsenz war nicht zu loben. Für sie gibt’s Kollegen nur ganz oben. Und kommt dann gar ein Intendant, knickst sie mit Blumen in der Hand.“

Einige werden gemütlich.

„Frau Ingeyärd rückt zu Herrn Müllebach: ´Bleib bei mir, der Direktor stellt mir nach!`“

Anderen geht es jetzt ans Leder.

Der Faule. „Da ist Lehrer Thilo Fischer. Arbeit macht ihn auch nicht frischer!“

Der Gestrenge. „Der Schüler sagt ängstlich: Ja, ich will ja. Ce n’est pas Spass! Rügt Pierre Mantilla.“

Honorarmaximierer. „Ich will Kurse, fordert Claire Dupont. Kurse, reklamiert sie immer. Frau Irmgard weist sie aus dem Zimmer.“

Die Feier endet, je nach Menge genossener Getränke.

Don Alfonso stimmt an: „Und dann singt die ganze Schar: No te vayas. No te vayas. No te vayas … a quedar!“

Das werden viele auch über das Jahr 2014 gedacht haben!