Zur Einheit: letzte Notiz.

 

Nach einer Zeitspanne, die gut eine Generation umfasst: Die Deutschen sind ein Volk — Punkt, fertig, aus!

Nach den vielen heutigen Reden im Deutschen Bundestag: Der Menschen gedacht, die der DDR-Staat vernichtete, nur weil sie es dort nicht mehr aushielten. Und der Menschen gedacht, die an der freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit durch staatliche Brutalität und gesellschaftliche Zwänge gehindert wurden. Im noch immer schwer erträglichen Gegensatz zur SED-jeunesse dorée der DDR, von der immer noch nicht wenige im Bundestag und anderen politischen Führungspositionen unseres Landes sitzen.

Danach aber zwei Mal dem großen Sozialdemokraten und Philosophen Richard Schröder zugehört, der Klartext zur Politik-Debatte um 30 Jahre Einheit redete: Dringende Empfehlung, dieses DLF-Audio anzuhören! *1)

Im Unterschied zu den meisten Reden im Bundestag haben die Worte Richard Schröders überzeugt: Klartext zum Unsinn der deutschen Spaltung in Ost und West und zur “Plattmacher der DDR-Industrie“-Hetze gegen Westdeutschland und die Treuhand.

Richard Schröders Worte überzeugten nicht nur, sondern stärkten so, dass das Thema “deutsche Ost-West-Spaltung“ für mich und sicher viele andere abgeschlossen ist.

Abgeschlossen mit kleinen, eher heiteren Erinnerungen aus mindestens 25 Reisen durch Mecklenburg-Vorpommern von 1991 bis 2000 und dabei oft gehörten Meinungen und Anekdoten von “Mäckelbörgern“.

  • Viel gehörter Spruch: „In der Partei keine Verwandten, in der HO keine Bekannten, aus dem Westen kein Paket — nun weißt Du, wie’s mir geht“.
  • Deshalb die verständliche Forderung der Menschen in der DDR 1989: „Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh’n wir zu ihr!
  • Juni 1991 in Prerow: Als Mieter einer “Unterkunft“, immerhin in Strandnähe, von der erkennbar verbitterten Vermieterin informiert, die dort einen Konsum-Kiosk betrieb: „Vor der Wende standen die hier in 200 m Schlange. Jetzt wollen sie mich nicht mehr kennen“! Ihr stets heiterer Ehemann, ehemaliger Kellner, besuchte uns morgens gern auf eine Tasse Kaffee. Sein schlimmstes Erlebnis in der DDR: Wir hatten uns eine heimliche Betriebsfeier gegönnt. Da hörten wir, dass Stasi-Typen im Anzug waren. Wir mussten sofort einige Flaschen Hennessy ins Klo kippen und beseitigen …
  • Ein Gespräch mit einer Gruppe “Mäckelbörger“: Eine Dame mit leuchtenden Augen über die enge Verbundenheit in ihrer Familie. Ein älterer “Mäckelbörger“: Heff ji all arf? (Habt ihr schon mal geerbt?).

Vor der Versuchung, weitere Sprüche und Anekdoten von “Mäckelbörgern“ zu berichten, Schluss damit und ein drittes Mal Richard Schröder zugehört. *1)

*1) Richard Schröder im Gespräch zum „Mythos Spaltung? Wie vereint Deutschland nach 30 Jahren wirklich ist“  (Audio). Deutschlandfunk 01.01.2020; https://ondemandmp3.dradio.de/file/dradio/2020/10/01mythos_spaltung_wie_vereint_deutschland_nach_30_jahren_dlf_20201001_1915_8d3dd9dc.mp3.